von Amanullah zu facebook
Afghanistan von 1928 bis 2013
Afghanistan von 1928 bis 2013: Haben sich die Beziehungen zwischen Männer und Frauen verändert?
Zu Wort kommen junge Studenten und Studentinnen, meine Freunde und Freundinnen, die ich schon seit 1985 mit der Kamera begleite, aber auch alte Männer und Frauen. Sie alle haben Afghanistan nie verlassen, haben die Veränderungen im Lande miterlebt und zeichnen so ein authentisches Bild vom Leben innerhalb Afghanistans.
Der Reform-König Amanullah, der 1928 Deutschland besuchte, wollte schon damals die Verschleierung und Vielehe abschaffen, erlitt allerdings Schiffbruch und musste außer Landes fliehen. Afghanistan fiel wieder in die Hände der Mullahs. Auch die kommunistischen Machthaber zwischen 1973 und 1990 waren mit ihren emanzipatorischen Veränderungen nicht erfolgreich. Nach ihrem Abzug 1990 übernahmen die islamistischen Mudschaheddin und 5 Jahre später die fundamentalistischen Taliban die Macht – mit den bekannten Auswirkungen für die Frauen: Vollverschleierung, gekoppelt mit einem Arbeits- und Bildungsverbot, sowie totale Ablehnung jeglicher Kunstausübung.
Und heute? Was hat sich verändert nach der Entmachtung der Taliban im Oktober 2001?
Die Globalisierung hat auch in Afghanistan Einzug gehalten und mit ihr die neuen Medien. Diese (Internet, Fernsehen, Radio, Handy) kollidieren oft auf fatale Weise mit der afghanischen Wirklichkeit, ihren festgefügten Traditionen und Sitten, die vor allem den Frauen auferlegen, die „Würde der Männer zu wahren“.
11 Jahre Anwesenheit der Internationalen Schutztruppe und horrende Summen für den Wiederaufbau konnten die westliche Denk- und Lebensweise im Land jedoch nicht verankern. Die Taliban wurden nicht nur nicht besiegt, ja die Welt akzeptiert sogar, dass sie sich erneut an der Macht beteiligen.