Freiheit wird einem nicht gegeben. Man muss sie sich nehmen.
Meret Oppenheim
Elke Jonigkeit kommt 1944 auf der Flucht vom Memelland (Ostpreußen) nach Westen in Bunzlau (heute Polen) zur Welt. Auf dem Ochsenkarren, den Ihre Eltern organisieren konnten, sitzen schon zwei kleine Kinder – 5 und 2 Jahre alt. Dazu gesellt sich jetzt das Baby Elke und die Flucht geht weiter bis nach Naumburg an der Saale. Hier verbringt sie - zusammen mit ihren 4 Geschwistern - ihre Kindheit bis 1955.
Dann entschließt sich ihre Mutter erneut, zu einem Neuanfang in Hannover, wo sie seinerzeit studiert hatte. 4 ihrer 5 Kinder nimmt sie mit. Elkes Vater bleibt mit der ältesten Tochter in Naumburg an der Saale. Ihre Familiengeschichte dokumentiert Elke Jonigkeit 1984 in dem Film „Zu Hause – was ist das eigentlich?“.
In Hannover macht sie ihr Abitur und studiert zunächst in Braunschweig an der „Hochschule für Bildende Künste“ Kunstpädagogik und Kunstgeschichte. 1968 wechselt sie an die Kunstakademie in Düsseldorf und schließt dort ihr Studium ab.
Nach dem Staatsexamen unterrichtet Elke Jonigkeit bis 1980 am Düsseldorfer Aufbaugymnasium als Kunsterzieherin und beteiligt sich in dieser Zeit an Kunstausstellungen im In- und Ausland.
Noch in Braunschweig lernt sie ihren Mann, Hartmut Kaminski, kennen – beide heiraten 1967 noch in Braunschweig und Ihr Sohn Cornelius kommt ein Jahr später in Düsseldorf zur Welt.
1979 gründet Elke ihre Firma Circe-Film-GmbH, verlässt daraufhin den Schuldienst und arbeitet seit 1980 als freie Filmemacherin, Künstlerin und gleichzeitig als Geschäftsführerin ihrer Firma.
Eine tiefe Erschütterung nach der Vorführung des Films „Nacht und Nebel“ von Alain Resnais 1969 in der Kunstakademie Düsseldorf lässt Elke Jonigkeit nicht mehr los. Sie wird sich ein Leben lang für die Belange der Opfer einsetzen, zunächst in ihren Dokumentarfilmen, später dann mit dem Ausbildungszentrum für Frauen und Mädchen in Afghanistan.
2003 gründet Elke den Verein NAZO-Deutschland - Hilfe für Frauen in Afghanistan e.V und fasst 10 Jahre später ihre Afghanistan-Arbeit in der Broschüre EINBLICKE, RÜCKBLICKE, AUSBLICKE eindrücklich zusammen.
Ihre Filmarbeit beendet sie 2013 und widmet sich seitdem dem Aufbau des CIRCE-Film-Archivs.