Aché

Die afrikanische Seele Kubas

Die Trommel isst; sie schläft; sie singt; sie spricht.
Durch sie sprechen die Götter. Mit dem Trommelschlag nimmt der Mensch Verbindung mit ihnen auf.

Die Sklaven brachten seinerzeit die Trommeln mit aus Afrika - und ihre Götter:
Yemaya, die Göttin des Meeres, aus der alles Leben fließt. Chango, der Gott der Trommeln und des Vergnügens, das sich niemals erschöpft. Ochun, die Göttin der Liebe, deren Verführungskraft selbst den gefühllosesten Macho lächerlich macht.

Die Lebendigkeit der afrikanischen Sklaven-Religionen überstand die Zwangschristianisierung, indem sie sich geschmeidig mit dem Katholizismus verband und lebt bis heute fort, selbst im sozialistischen Kuba.

Diese listige Nachgiebigkeit war die eigentliche Stärke der Schwarzen. Das Wichtigste ihrer Gedanken- und Gefühlswelt blieb erhalten: ein Leben voller Magie; ein Sein, das die metaphysische Dimension des Menschen nicht leugnet. Sie entwickelten Rituale, in der die Götter von den Menschen Besitz ergreifen, sie "wie Pferde reiten", ihnen Einblicke ins Jenseits gewähren "für die es sich zu leben lohnt".

Die Welt der Politik und Äußerlichkeiten konnte bis heute diese Menschen nicht vereinnahmen. Der Mensch blieb ein "Gefährt der Götter". Diese stehen ihm immer bei und sind Mittelpunkt seines Lebens, das "Maß aller Dinge".