Ausstellung

Kunst und Umwelt, Düsseldorf 1983

1983 nehme ich das letzte Mal an einer reinen Kunstausstellung teil, "Kunst und Umwelt" im Landesmuseum für Volk und Wirtschaft Düsseldorf.
Hier darf ich einen ganzen Raum zur "Rheinballade" gestalten. 
Mein Mann Hartmut Kaminski und ich lieben es, am Rhein ausgedehnte Spaziergange zu machen  - ich immer unterwegs mit meiner Fotokamera, Hartmut mit seiner Super-8 Filmkamera, später dann mit der 16mm Filmkamera. Hier entsteht die Idee zur "Rheinballade", aber auch das Konzept zu Robert Fillious "7 childlike uses od ware like material" und zu dem Film "10 Worte für Robert Filliou".

Im Seitenflügel des Benrather Schlosses in Düsseldorf habe ich unter dem Dach zwei kleine Atelierräume in denen ich nachts - nach getaner Tagesarbeit  - die Fotos entwickle, die Collagen anfertige und den Poesie-Raum Rheinballade vorbereitete.

Die Fotos, die im Laufe unserer Spaziergänge enstanden sind, habe ich noch nicht gezählt - aber es werden hunderte vielleicht sogar tausende sein. Hier einige wenige:

"Kultur aktuell" 13.01.1983
Betr.: Ausst. "Kunst & Umwelt" präsentiert von Düsseldorfer Künstlern im Landesmuseum "Volk und Wirtschaft", D'Dorf 12.01. bis 30.01.1983; 13.01.1983 Südwestfunk Baden-Baden -

Die Filmemacherin und Objektkünstlerin, Elke Jonigkeit,  hat einen  ganzen ihr allein  gewidmeten Raum mit dem Environment „Rheinballade“ ausgestaltet - ein Poesie-Raum , wie sie sagt, aus lauter jahrelang gesammelten und fotografierten Fundstücken entlang des Rheinufers.

Am Beispiel dieser zumeist bereits arg ramponierten Zivilisations-Versatzstücke beschreibt Elke Jonigkeit den genau umgekehrten Weg: Nicht den der durch die Zivilisation zerstörten Natur;  sondern  den, wie sich die „Natur“ die einzelnen Zivilisations-Partikel wieder „zurückholt“.

Umweltzerstörung durch die Industrie nimmt Elke Jonigkeit bei dieser Gelegenheit  ausdrücklich  aus. Weil  man der mit Kunst nun wirklich keinesfalls beikommen könne. Elke Jonigkeit demonstriert in ihrem Ambiente ihre individuelle Reaktion auf eine vorgefundene Konstellation. Sie sagt: Diese Collagen und Objekte sind kein Gruselkabinett, sondern vitale, kreative Reaktion.

Eine Reaktion, die unübersehbar deutlich macht, dass man gerade die sinnfälligsten Problem-Konstellationen zu allerletzt jenen allgegenwärtigen Abgründen von Gefühligkeit überantworten darf.