2002 Ausstellungen

1. Hann. Münden, Rathaus, Ausstellung mit Versteigerung

  • Hannoversch Münden, Rathaus, September 2002: Am letzten Tag der Ausstellung (28.09.2002) findet eine Versteigerung statt, die der Auktionator Herr Nurullah Ebrahimy durchführt hat.

Presseecho

Artikel über die Ausstellung, Hannoversch Mündener Allgemeine Zeitung, 18. 9. 2002

"Ich bin beeindruckt von dem Mut der Filmproduzentin", sagte eine Besucherin, die zur Ausstellung 'Blick hinter den Schleier - Frauen in Afghanistan' ins Rathaus gekommen war.

Der Eröffnung vorangegangen war ein 55-minütiger Film, den Filmemacherin Elke Jonigkeit nach den Terroranschlägen in Amerika am 11. September des Vorjahres in Afghanistan gedreht hat. Dieser Film mit Titel 'Die Frauen von Kabul – Sterne am verbrannten Himmel', hatte in Münden seine Premiere. In Kürze werden ihn auch zwei Fernsehanstalten senden.

Der Film beginnt mit der Landung in Kabul. Dort will Elke Jonigkeit afghanische Freundinnen wiedertreffen, die sie bei Dreharbeiten kennen gelernt hatte. Eine von ihnen, Tajwar Parwin, begleitet die Deutsche durch Kabul. Sie führt sie ins Stadion, in dem zur Zeit der Taliban Hinrichtungen stattfanden.

Während ihrer Reise trifft Elke Jonigkeit auch die 14-jährige Chatiba, die die Plisseefalten in Schleierstoff bügelt, bis ihre Fingerkuppen bluten. Dann verbrennt sie sich die Fingerkuppen mit einem Bügeleisen, damit sie hart werden "und ich weiterarbeiten kann".

Neben Parwin stellt Elke Jonigkeit auch eine Richterin vor, die den Gast ins Frauengefängnis führt. "Unter der neuen Regierung wurde zwar sofort das Berufsverbot für Frauen aufgehoben - aber die Richterinnen müssen weiterhin nach den alten Gesetzen richten", macht sie deutlich.

Weiter führte die Reise zu einer Landärztin, die in den 1980er Jahren in der Sowjetunion studierte. Ihre Familie wurde deswegen von Mudschaheddin umgebracht. Trotzdem ging sie in ihre Heimat zurück, um ihren Landsleuten zu helfen. „Wie die Frauen dort leben, hat meine Vorstellungskraft überstiegen“, stellte eine Ausstellungsbesucherin fest, die, wie viele andere auch sichtlich erschüttert ist.

Die Mündener Ausstellung - die erste große Veranstaltung Karola Schwigons als Frauenbeauftragte - zeigt aber auch die angenehmen Seiten der afghanischen Kultur: So wurde bei der Eröffnung ein landestypischer Imbiss gereicht. Die Familie Mierzaie hatte dazu eingeladen.

Das Ehepaar Ebrahim und Husnye Mierzaie stammt aus Afghanistan, es lebt mit seinen beiden Mädchen Lida und Maria Lina seit Jahren in Deutschland. Die Mierzaies betreiben in der Marktstraße eine Änderungsschneiderei.

Zu sehen sind Schmuck, Textilien, bestickte Schleier, Wandbehänge, Kleider aus verschiedenen Provinzen, Teppiche, Bänder und Tücher sowie Fotos afghanischer Frauen und Kinder, die das Leben dort - aber auch das Leid nach Krieg und Bürgerkrieg - widerspiegeln. Auch ein afghanisches Wohnzimmer ist in der Rathaushalle aufgebaut.

Artikel als Zeitungsausschnitt finden Sie unter weitere Rezessionen.

 


2. Göttingen

  • Göttingen, IWF Wissen und Medien, 8. 11. - 15. 12. 2002